Sonntag, 19. Mai 2019

Das Gärtnern ist des Menschen Lust und manchmal Leid


Hallo, liebe Gärtnerinnen und Gärtner!
Es ist viel passiert. Logisch. Wir haben ja auch den Wonnemonat Mai. Obwohl das Wetter bisher nicht so wonnig für uns Menschen war, kommt die Natur dennoch so langsam in Gang. Die Blütensträucher sind noch in den schönsten Farben zu sehen oder teilweise schon ausgeblüht. Einige Blüten meiner Aussaaten vom letzten Jahr sind auch schon geöffnet: Meine Ringelblume blüht schon fleißig vor sich hin, ebenso der Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum), den ich letztes Jahr mit einer Tüte Bienenweidepflanzen ausgesät hatte und dieses Jahr üppig aus den Beeten sprießt. 
Fadenklee

Ringelblume (Calendula officinalis)

Das Hasenglöckchen ist schon ausgeblüht und bildet jetzt fleißig Samen, auf deren Ernte ich mich jetzt schon freue. Werde versuchsweise einige gleich nach der Ausreife einsäen und die anderen im Herbst und im nächsten Frühjahr auf der Fensterbank. Denn nach der Blüte ist vor der Blüte!
In meinem Garten bilden sich nun auch die ersten Knospen der Stauden. So auch bei meinem Rittersporn im Kübel, den ich letztes Jahr gekauft hatte. 
Was habe ich mich gefreut, die ersten Blütenansätze zu entdecken. Man ist ja fast schon so stolz wie bei den eigenen Kindern, wenn sie etwas Neues können oder geschaffen haben. Dann geschah das, was Sie jetzt vielleicht schon ahnen: Der Trieb mit den Knospen ist abgebrochen. Ich habe die Nachbarskatze in Verdacht, die hier permanent rumstreunert. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts, aber wenn sie meine Pflanzenbabys abknickt und in die Beete ihre Haufen setzt, find ich das ganz und gar nicht niedlich. Ich habe es schon mit Kaffeepulver versucht, aber so richtig scheint sie das nicht abzuschrecken. Haben Sie einen Tipp außer der bekannten "Verpiesel-Dich-Pflanze", um die Katzen aus den Beeten fernzuhalten?

Außerdem machen die Läuse meinen Pflanzen dieses Jahr das Leben schwer. Letztes Jahr hatte ich gar keine – dieses Jahr krabbelt es unter fast jedem Blatt und an den Knopsen. Was ich noch nie gesehen habe: Blattläuse an Erdbeeren! Aktuell versuche ich sie mit Brennnesselbrühe zu verscheuchen. Wenn das nicht hilft, werde ich zu Grüner-Seife-Lauge greifen. Ein Tipp einer Bekannten, die für einen großen und sehr bekannten Rosenbetrieb im Kreis Pinneberg gearbeitet hat. Ich liebe den Austausch unter Gleichgesinnten. Das ist natürlich kein bahnbrechener neuer Hinweis mit der Seife, aber ich schätze es sehr, Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge auszutauschen. Denn Hausmitteltipps gibt es wie Läuse am Trieb.

Was ich wiederum sehr Schade finde ist, dass ich so wenige Menschen kenne, die noch echte Pflanzenkenntnisse haben. Es gibt sie, das weiß ich, aber um mich rum, nichts als Gärten des Grauens. Straße um Straße reihen sich langweilige Gärten aneinander. "Pflegleicht, sollen sie sein" lautet hier zu meist das Credo. Also nur Immergrüne und Kies oder Rasen. Ein Jammer. Dabei wäre es ein leichtes, einfach ein paar Samen ins Beet zu werfen und etwas Blühendes zu schaffen.

Ich weiß, dass der Garten, wenn er wirklich gut aussehen soll, einiges an Arbeitsleistung abverlangt, aber er gibt auch so viel zurück. Innere Ruhe und Gelassenheit und die große Freude, wenn die Knospen sich öffnen. Zum Glück habe ich noch weitere Rittersporne gepflanzt, die hoffentlich auch bald blühen werden. Außerdem hoffe ich jetzt einfach mal, dass der Chelsea Chop, also das gezielte Einkürzen von Pflanzen, um mehr Blüten und Verzweigungen zu erzielen, auch für den Rittersporn gelten mag ;-)

Es ist immer gut, mehrere Pflanzen einer Gattung im Beet zu haben, dann sind Verluste zwar immer noch traurig, aber verschmerzbarer. 




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