Mittwoch, 8. Mai 2019

Pflanzen in der Schweiz - so schön blüht es in den Bergen

Innerhalb der letzten vier Wochen bin ich ganz schön rumgekommen. Heute Teil 1 dazu.
Wenn ich irgendwo unterwegs bin, dann schaue ich natürlich, was dort blüht! Ist so eine Berufskrankheit. Aber ich finde es auch ehrlich immer sehr spannend zu sehen, wie weit die Vegetation in anderen Gegenden und in meinem Fall auch in anderen Höhenlagen schon ist.

Mitte April habe ich gleich mehrere Meter gen Himmel bereist. Ich war sowohl knapp über Meeresniveau, auf 193 Metern, dafür aber am See unterwegs! Und nicht nur irgendein See, sondern ein ganz berühmter, am Lago Maggiore, der Lange See, der zu einem Teil in der Schweiz, zum anderen in Italien liegt, der war mein Ziel. Ein wunderbar angenehmes mediterranes Klima herrscht an diesem Gewässer und den angrenzenden Tessiner Bergen. Am Lago Maggiore machten wir einen Ausflug in den Parco Botanico del Gambarogno. Malerisch! An den Park grenzt auch eine (dazugehörige?) Gärtnerei, ein Traum und Alptraum zugleich. Superschöne Pflanzen sind dort zu entdecken - in Lila, Pink, Weiß, Gelb, die ganze Farbpalette und alle mit außergewöhnlichen Blüten - soweit der Traum. Der Alptraum: ich konnte keine einzige mitnehmen, denn shame on me, ich war mit dem Flugzeug angereist. Das Schweizer Sicherheitspersonal hätte wohl etwas komisch geschaut, wenn ich, mit einer Kamelie unter den Arm geklemmt, versucht hätte, uns zwei durchzuschleusen.
Jacke aus, bei der Pflanzenpracht wird mir ganz heiß!

Im Park gab es jede Menge Kamelien- und Magnolienbäume. Aber auch Kletterpflanzen, wie diese, die sich an der Böschung, die hinunter zum Park führte, um die Stützstreben wand. Sie blühte ganz wunderbar in Lila, auch wenn es namentlich um einen Blauregen handelt.
Auch im Knospenstadium ein Hingucker! Erinnert mich immer an die Blütenstände einer Lupine. Wisteria brachybotrys 'Okayama' heißt diese Blauregen-Sorte.

Kameliendame: Camellia japonica -rosa forte semidoppio- Ich übersetze mal: dunkelrosa,  halbgefüllt.


Prachtspiere in schneeweiß: Exochorda serratifolia 'Snow White'

Zum anderen bin ich bis auf eine Höhe von 1000 Metern bis zum Caumasee im Kanton Graubünden hochgeklettert. Gleiches Wochenende, aber eine komplett andere Welt. Größer könnten die Unterschiede nicht sein. Am Lago Maggiore erwarteten mich und meine Begleiterinnen schon eine für diese Jahreszeit wohl temperierte Atmosphäre, hoch oben in den Bergen lag noch Schnee, die letzten Skifahrer zogen ihre Schlangenlinien über die Pisten und der Großteil der Flora sah noch ein wenig matschig und braun aus. Ein bisschen blühte es aber dennoch, man musste nur genau hinschauen und das habe ich auch getan bei einem Spaziergang zum zweiten See meines Trips, dem Caumasee. Ein Träumchen übrigens, mit seiner türkisfarbenen Färbung!
Fast ein Geheimtipp: der Caumasee in Flims. Leider noch zu kalt, um dort im Frühjahr zu baden.
So niedlich und überall im Wald unter den Gehölzen zu entdecken: das Leberblümchen! Es steht unter Naturschutz, also bitte nicht pflücken! Aber mit der Kamera kann man es zum Glück gut mitnehmen :-)
Genau hingeschaut: Na, erkennen Sie's? Eine Lenzrose, die es sich am Hügel unter dem Laub gemütlich gemacht hat.

Ein ständiger Begleiter: die massiven Felswände, die alles einkesseln wie ein übermächtiger Bewacher. Auch das Wetter wird natürlich durch die Berge beeinflusst. Viel wuchs noch nicht im April, aber bei den Einheimischen, die dauerhaft in dieser wunderbaren Bergwelt wohnen, konnte ich dann doch noch ein paar Pflänzchen entdecken. Da sich die Häuser hier natürlich am Hang befinden, sind die Gärten größtenteils mit Steinwällen eingezäunt.
Hinter mir erheben sich die Bergwände der Schweizer Alpen!

Diese Pflanzen pfeifen auf die Kälte und verschönern die Berggärten: 

Steinkraut (Alyssum)

Auch in der Schweiz heimisch: der Löwenzahn!
Hübsche Farbkleckse: Löwenzahn säumt die Bergstraße.

Was fließt denn da?
Wie ein lila Fluss schlängelt sich das violette Blaukissen (Aubretia) durch die Steinbrocken. Der war aber natürlich gepflanzt und nicht natürlich gewachsen. Blühte aber bereits Mitte April auf 1000 Meter Berghöhe!


Es war ein toller Ausflug in die Schweizer Berg- und Pflanzenwelt für mich. Bald erzähle ich von meinem Ausflug ins Arboretum.
Achtung, wegen Verlinkung Werbung: Wenn Sie meine Gartenreportage zum Lago Maggiore lesen möchten, um noch mehr schöne Kamelien und Magnolien zu sehen, klicken Sie bitte hier:

Ein Besuch im Botanischen Garten am Lago Maggiore

Grüezi mitenand', Ihre Vanessa Schmitt

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