Mittwoch, 1. Mai 2019

Gartenkolumne, die erste

Hallo, liebe Gartenfreunde!
Gleich zu Beginn eine kleine Anekdote: Mit genau dieser Begrüßung habe ich vor ungefähr zehn Jahren mal Gartenvideos anmoderiert, die ich für eine große Gartenzeitschrift produziert hatte. Das war eine sehr nette Zeit in Offenburg, für mich die Toskana Deutschlands und dann befand ich mich auch noch an der Grenze zu Frankreich, meinem Lieblingsland - einfach traumhaft! Dort, im badischen Raum, gab es immer Toppwetter, während des Sommers urlaubsgleiche Temperaturen, im Winter echten Schnee und dazu noch unheimlich nette und kompetente Kollegen. Mittlerweile schreibe ich für ein großes Wohnmagazin. Das Thema ist aber das Gleiche geblieben, nämlich Garten, und die Kollegen sind zum Glück auch hier im Norden super nett und lustig. Nur an dem Wetter könnte man noch arbeiten. Hamburg ist ja nicht unbedingt bekannt für sein trockenes Klima. Wenn die Sonne jedoch mal scheint, dann ist ein Blick auf den Hamburger Hafen, den Elbstrand oder auch ein Spaziergang durch Planten un Blom unbezahlbar.

Lustiger Nebenaspekt zu den beiden Zeitschriften, für die ich schrieb & schreibe: In beiden Hefttiteln kommt das Adjektiv schön vor. Und genauso empfinde ich es auch! Für mich ist es wirkliche eine schöne Arbeit, über Pflanzen und Gärtnern zu schreiben. Wenn nicht sogar entspannend. Wie die Gartenarbeit selbst auch. Die kann zwar auch mal sehr anstrengend sein, aber gilt das nicht auch für Yoga? Ich hatte mal drei Tage lang nach einem Kundalini Yoga Workshop so schlimmen Muskelkater, wie ich ihn noch nicht mal nach einem Tag Gartenarbeit mit Erde-schleppen und Umtopfen nicht habe.

Wenn alles gut geht, wird mein Garten dieses Jahr im Sommer hoffentlich so aussehen. Wollen wir mal schauen, was so geht!


Bei meiner Redaktionsarbeit ist es mein Ziel, den Lesern die Pflanzenwelt näher zu bringen. Ich erläutere in meinen Beiträgen, welche Pflanze wie ausgesät, gepflanzt und gepflegt werden muss. Meine Aufgabe ist es, die Menschen gärtnerisch zu inspirieren. Gibt es etwas Schöneres? Meine Worte entwachsen quasi der Gartenerde. In diesem Gartenblog möchte ich das gern noch etwas intensiver betreiben: also nicht nur pH-neutral zu berichten, sondern vielleicht auch mal sauer, weil eine Schnecke meine Jungpflanzen angeknabbert hat, mal trocken mit Humor, mal feucht, weil ich Sie mit meinen schönen Pflanzenfotos zu Tränen gerührt habe. Ok, ich will es nicht ausarten lassen, aber Sie lesen, Pflanzen und ihre Arten und Eigenarten, die Erde unter den Fingernägeln und die Freude, die man empfindet, wenn man morgens mit der Kaffeetasse durch den Garten streift und die neuesten Blütenknospen entdeckt, die möchte ich gern hier mit Ihnen teilen.

Wenn Sie diesen Gartenblog lesen, interessieren Sie sich wahrscheinlich bereits ein bisschen oder vielleicht sogar sehr für alles, was grünt. Ihr Herz blüht bestimmt gleichzeitig mit den ersten Schneeglöckchen und Traubenhyazinthen des Jahres auf. Wenn Sie sich gut auskennen, haben Sie wahrscheinlich Christrosen, Schneerosen oder Lenzrosen im Garten gepflanzt, die bereits im Winter ihre Knospen öffnen. Vielleicht suchen Sie aber auch nach Hilfe und Tipps für Ihren Garten?

In Ihren Garten nach Hause kann ich leider nicht kommen, obwohl ich das gern tun würde. Ich liebe es zu sehen, was andere bei sich gepflanzt haben oder pflanzen könnten! Also, auch wenn ich sehr wahrscheinlich nicht persönlich bei Ihnen vorbeikommen werde, ich würde mich sehr über einen Austausch freuen. Schreiben Sie gern in die Kommentare, was Ihnen pflanzlich auf dem Herzen liegt!

Das ist der aktuelle Stand: überall sprießt es gerade in meinen Beeten. Das sind Rapskeimlinge. Ich freue mich schon, wenn es hier demnächst an allen Ecken und Enden gelb blüht, die Bienen etwas zu essen bekommen und der Boden am Ende damit gedüngt wird!


Ich habe das alles hier übrigens auch mal gelernt. Ich bin nicht ausschließlich Redakteurin. Das Gärtnern habe ich auch mal studiert. Zunächst theoretisch und zwar an der Humboldt Universität zu Berlin mit dem Studium Gartenbauwissenschaften. Und dann praktisch in meinem eigenen Garten. Das Praktische ist sowieso der beste Teil, finde ich. Trial and error, learning by doing, das sind gute Leitwege für den Garten. Und vielleicht auch nicht zu viel auf einmal zu wollen. Im Laufe der letzten Jahren bin ich nämlich auf den Trichter gekommen, dass Multitasking multianstrengend und auch ungesund sein kann. Ich wollte immer gern alles auf einmal und gleichzeitig machen. Mit dem Kind auf dem Arm mal eben schnell durchsaugen - total locker! Kochen und nebenbei den Geschirrspüler einräumen - kein Ding! Hausaufgaben betreuen und nebenbei noch schnell 'ne Email abschicken - geht doch! Oder auch nicht. Für Kind und Rücken äußert unbequem, wenn Mama gleichzeitig trägt und saubermacht. Kochen und Küche aufräumen geht, die Küche ist dann zwar zum Essen sauber, dafür hat haben alle locker eine halbe Stunde länger aufs Essen warten müssen und hinterher muss der Geschirrspüler sowieso mit dem benutzten Geschirr eingeräumt werden. Und es ist natürlich kein intelligentes Signal, wenn Mama eine Email tippt und gleichzeitig predigt, dass das Kind sich doch bitte endlich mal auf eine Sache konzentrieren soll, um die Hausaufgaben zügig und gut erledigen zu können. Ja, ja, diese Liste könnte ich jetzt unendlich fortführen. Zum Glück hat der Garten mir dabei geholfen, mich auf das Elementare zu fokussieren und geduldig zu sein. Mein Motto lautet seitdem carpe momentum. Jeder kennt carpe diem (nutze den Tag), und dieser Leitsatz stresst mich einfach viel zu sehr. Ich finde den Moment wichtiger. Den Augenblick, wenn man zum Beispiel im Garten ist und die Natur genießt. Ganz egal, ob es ein Wildgarten oder ein Staudengarten ist. Alles Gute braucht nun mal seine Zeit. Und ehrlich gesagt, es ist auch wirklich viel praktischer zu akzeptieren, dass einige Dinge einfach ihre Zeit brauchen. Genau wie ein Keimling. 

Der Blogname Blumenattacke stammt übrigens von meinem Sohn, weil unser Garten diesen Sommer wahrscheinlich eine einzige Blumenattacke sein wird. Neulich fragte mich mein Kind: Sag mal, Mama, gibt es hier eigentlich noch eine einzige freie Stelle im Garten, in der Du nichts ausgesät hast?" "Nein, alle Plätze sind belegt.", antwortete ich und überlegte gleichzeitig, wie ich das Problem lösen könnte.  Aber es gibt ja zum Glück nicht nur Beete, sondern auch Töpfe! 
Es wird wohl tatsächlich dieses Jahr eine Pflanzenexplosion bei uns geben. Und das bei dem kleinen Garten. Aber dazu bald mehr. Ich bin auf jeden Fall wahnsinnig gespannt, auf die neue Bevölkerung und sollte ich sage "Beblumerung", nein, das lasse ich lieber, das würde jetzt wirklich zu weit führen.
Es grüßt so grün,
Ihre Vanessa Schmitt 

2 Kommentare:

  1. Liebe Vanessa,
    obwohl ich noch nie einen eigenen Garten hatte (und es wahrscheinlich in diesem Leben beim Balkongärtnern bleiben wird) lese ich ganz gerne ab und zu Gartenbücher und Zeitungen. Ich finde es toll, dass Du hier noch mal neu startest und wünsche Dir viel Erfolg!!!
    Ich denke immer noch gerne an unsere farbexposiven Workshops :) Im übrigen bin ich der Meinung, dass Du bestimmt auch tolle Nähprojekte und DIY`s für Gartenfans zaubern wirst, wenn es Dich wieder in den Fingern jucken sollte :) Ich bin sehr gespannt, wie es hier weitergeht.
    Viele Grüße aus Kopenhagen
    Kristina

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    1. Liebe Kristina, wie lieb von Dir :-)) Danke für Deine nette Nachricht! Ich verfolge auch gern Dein kreatives Schaffen!! Die Schürze, die ich mir damals aus den bei Dir gefertigten Stoffen genäht habe, benutze ich immer noch :-)
      Liebe Grüße nach Kopenhagen
      Vanessa

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